Fachkräftemangel erfolgreich bewältigen

Die einen nennen es Fachkräftemangel, andere wie Prof. Dr. Esser vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) schon die „Fachkräftekatastrophe“.

Aktuell sind 70.000 aller Lehrstellen in Deutschland unbesetzt und bereits 2 Millionen Stellen in Deutschland können aktuell nicht besetzt werden. Von 802 sind 352 Berufsgruppen mit Fachkräfteengpässen konfrontiert und 55 % aller Unternehmen sehen den Fachkräftemangel bereits heute als Risiko.

Bundeswirtschaftsministerium Fachkräftemangel

Fakt ist, dass es laut Bundeswirtschaftsministerium im Jahr 2060 ca. 30% weniger Erwerbstätige in Deutschland gibt. Der Fachkräftemangel wird sich durch den demographischen Wandel weiter verschärfen. Es ist höchste Zeit für Unternehmen zu handeln und sich auf diese neue Realität einzustellen.

Experteninterview mit BIBB-Präsident Prof. Esser und Weert Jacobsen-Kramer

BIBB-Präsident Prof. Esser anlässlich des Jahresempfangs der IHK zu Kiel 2023

BIBB-Präsident Prof. Esser empfiehlt Industrieunternehmen sich auf die Zukunft einzustellen

In einer Zeit, in der der Fachkräftemangel zu einer der größten Herausforderungen für Industrieunternehmen wird, ist es entscheidend, sich auf die Zukunft einzustellen und strategische Maßnahmen zu ergreifen. Prof. Esser, Präsident des BIBB, gibt wertvolle Empfehlungen, wie Unternehmen dem Fachkräftemangel entgegentreten können. Hier sind einige strategische Komponenten, die Unternehmen in Betracht ziehen sollten:

1. Strategische Ausrichtung des Unternehmens: Angesichts des Fachkräftemangels ist es wichtig, dass Unternehmen ihre strategische Ausrichtung überdenken und anpassen, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.

2. Optimierung der Lieferketten: Durch die Optimierung der Lieferketten können Unternehmen ihre Effizienz steigern und Engpässe minimieren, was insgesamt zu einer besseren Positionierung im Markt führt.

3. Effizienz und Effektivität der eigenen Produktion: Die Optimierung der Produktionsprozesse ist entscheidend, um die Produktivität zu steigern und gleichzeitig Ressourcen effizient zu nutzen.

4. Erschließung neuer Vertriebswege mit neuen Mobilitätskonzepten: Unternehmen sollten innovative Vertriebswege erkunden und neue Mobilitätskonzepte nutzen, um ihre Produkte und Dienstleistungen effektiv auf dem Markt zu positionieren.

5. Nutzung von Standortvorteilen an lokalen Standorten: Lokale Standortvorteile können genutzt werden, um Talente anzuziehen und die Bindung der Mitarbeiter an das Unternehmen zu stärken.

6. Einfluss von KI auf die Ablaufprozesse im Unternehmen: Die Integration von Künstlicher Intelligenz kann dazu beitragen, Abläufe zu automatisieren und die Effizienz zu steigern, was letztendlich zu einer besseren Bewältigung des Fachkräftemangels beiträgt.

7. Qualifizierung & Ausbildung von Mitarbeitern: Investitionen in die Qualifizierung und Ausbildung der Mitarbeiter sind unerlässlich, um sicherzustellen, dass das Unternehmen über das benötigte Fachwissen und die Fähigkeiten verfügt, um den Herausforderungen der Zukunft zu begegnen.

8. Auswahl und Rekrutierung von Mitarbeitern: Schließlich ist es wichtig, dass Unternehmen effektive Auswahl- und Rekrutierungsprozesse implementieren, um die richtigen Talente für ihre Organisation zu gewinnen.

Prof. Esser betont, dass die Rekrutierung und Auswahl von Mitarbeitern zwar wichtig ist, jedoch erst nachrangig in der Prioritätenliste steht. Vielmehr sollten Unternehmen strategische Maßnahmen ergreifen, um dem Fachkräftemangel langfristig entgegenzuwirken. Indem sie diese Empfehlungen berücksichtigen und umsetzen, können Unternehmen die Herausforderungen des Fachkräftemangels erfolgreich bewältigen und sich für eine erfolgreiche Zukunft positionieren.

Welche Maßnahmen können Unternehmen treffen, um dem Fachkräftemangel entgegenzutreten?

Um diese Herausforderung zu bewältigen, ist es für Unternehmer entscheidend, die Weiterbildungsbereitschaft in der Belegschaft zu fördern. Den die Mitarbeiter, die bereits im Unternehmen arbeiten, müssen nicht neu gefunden werden.

Eine Lösung: Förderung der Weiterbildungsbereitschaft

Die Weiterbildungsbereitschaft bezeichnet die Bereitschaft von Individuen, sich kontinuierlich weiterzubilden, um ihre Fähigkeiten, Kenntnisse und Kompetenzen zu verbessern oder zu erweitern. Es handelt sich um die positive Einstellung und den Willen, sich neuen Lerninhalten, Technologien oder Verfahren zu öffnen, um beruflich oder persönlich voranzukommen.

Weiterbildungsbereitschaft ist in der heutigen Arbeitswelt von entscheidender Bedeutung

Die Weiterbildungsbereitschaft ist in der heutigen schnelllebigen Arbeitswelt von entscheidender Bedeutung. Technologische Entwicklungen, sich verändernde Marktbedingungen und neue Anforderungen an Arbeitsplätze erfordern eine ständige Anpassung und Entwicklung von Fähigkeiten und Kenntnissen. Arbeitnehmer, die bereit sind, sich kontinuierlich weiterzubilden, sind besser gerüstet, um den Anforderungen ihres Arbeitsplatzes gerecht zu werden und sich beruflich weiterzuentwickeln.

Die Weiterbildungsbereitschaft kann sich in verschiedenen Formen manifestieren, darunter:

  1. Teilnahme an Weiterbildungsmaßnahmen: Dazu gehören Kurse, Schulungen, Seminare, Workshops oder Online-Lernplattformen, die es Individuen ermöglichen, neue Fähigkeiten oder Kenntnisse zu erwerben.
  2. Selbststudium: Die Bereitschaft, in Eigeninitiative neue Themen zu recherchieren, Bücher zu lesen, Online-Ressourcen zu nutzen oder sich mit Fachkollegen auszutauschen, um das eigene Wissen zu erweitern.
  3. Anpassungsfähigkeit: Die Offenheit und Flexibilität, sich neuen Herausforderungen zu stellen, sich auf Veränderungen einzulassen und sich neuen Arbeitsmethoden oder Technologien anzupassen.
  4. Karriereorientierung: Das Streben nach beruflicher Weiterentwicklung und Karrierezielen durch gezielte Weiterbildungsmaßnahmen, die dazu beitragen, die eigenen Fähigkeiten und Kompetenzen zu verbessern und die Karrierechancen zu maximieren.

Eine hohe Weiterbildungsbereitschaft ist nicht nur für Arbeitnehmer von Vorteil, sondern auch für Unternehmen. Mitarbeiter, die sich kontinuierlich weiterbilden, tragen dazu bei, die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens zu stärken, Innovationen voranzutreiben und den sich wandelnden Anforderungen des Marktes gerecht zu werden. Daher ist die Förderung der Weiterbildungsbereitschaft sowohl auf individueller als auch auf organisatorischer Ebene von großer Bedeutung.

Positive Bewältigung des Fachkräftemangels

In einer Zeit, in der der Fachkräftemangel viele Unternehmen vor große Herausforderungen stellt, ist es entscheidend, dass Unternehmen proaktiv handeln, um talentierte Fachkräfte anzuziehen und zu halten. Eine der wichtigsten Strategien zur Bewältigung des Fachkräftemangels ist ein starkes Employer Branding.

  • Was ist Employer Branding und warum ist es wichtig?

Employer Branding bezeichnet die Art und Weise, wie ein Unternehmen als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen wird. Es geht darum, die Identität, Kultur und Werte des Unternehmens authentisch zu kommunizieren, um Talente anzuziehen und Mitarbeiter langfristig zu binden.

  • Die Bedeutung der Unternehmensgeschichte und Werte

Eine starke Employer Branding-Strategie beginnt damit, die Geschichte und die Werte des Unternehmens zu verstehen und zu kommunizieren. Fragen wie „Wofür steht mein Unternehmen?“ und „Was sind unsere Werte?“ sind entscheidend, um das Alleinstellungsmerkmal des Unternehmens herauszustellen und potenzielle Mitarbeiter anzusprechen.

  • Gehalt und Flexibilität als wichtige Faktoren

Natürlich spielen auch finanzielle Aspekte eine Rolle. Ein wettbewerbsfähiges Gehalt und flexible Arbeitsbedingungen können dazu beitragen, Fachkräfte anzulocken und zu halten. Die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben ist für viele Arbeitnehmer ein wichtiger Faktor bei der Wahl ihres Arbeitgebers.

  • Kommunikation über verschiedene Kanäle

Um die Employer Branding-Botschaft effektiv zu kommunizieren, ist es wichtig, verschiedene Kanäle zu nutzen. Social Media-Plattformen wie LinkedIn, Xing oder Instagram bieten Möglichkeiten, die Unternehmenskultur und -werte authentisch darzustellen und potenzielle Bewerber zu erreichen.

  • Erfolgreiches Onboarding für neue Mitarbeiter

Ein gelungenes Onboarding ist entscheidend, um neue Mitarbeiter von Anfang an zu integrieren und zu binden. Ein strukturiertes Einarbeitungsprogramm und eine herzliche Willkommenskultur helfen dabei, den Einstieg für neue Mitarbeiter zu erleichtern und sie von den Vorzügen des Unternehmens zu überzeugen.

  • Mitarbeiterbindung durch Entwicklungsmöglichkeiten

Um Mitarbeiter langfristig zu halten, ist es wichtig, Entwicklungsmöglichkeiten anzubieten und sie kontinuierlich zu fördern. Fortbildungsangebote, Karriereentwicklungsmöglichkeiten und ein offenes Feedback-Klima tragen dazu bei, dass sich Mitarbeiter geschätzt und gefördert fühlen.

Insgesamt spielt Employer Branding eine entscheidende Rolle bei der Bewältigung des Fachkräftemangels. Durch eine authentische Kommunikation der Unternehmenskultur und -werte, attraktive Arbeitsbedingungen und eine erfolgreiche Mitarbeiterbindung können Unternehmen ihre Wettbewerbsfähigkeit stärken und talentierte Fachkräfte langfristig an sich binden.

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